Lärm vor dem Fenster hat mich geweckt,
mich aus meinen Träumen aufgeschreckt.
Neugierig schau ich zum Fenster hinaus,
es herrscht großer Aufruhr am Vogelhaus.
Die Vögel machen ein Mordsgezeter,
denn ihr Futterhaus ist besetzt,
mittendrin sitzt der Übeltäter,
er hat sie verdrängt und erschreckt.
Ein Eichhörnchen hat die Nüsse entdeckt,
dafür hab‘ ich sie extra reingelegt,
jetzt thront es frech auf dem Dach,
knackt sie auf mit lautem Krach.
Hungrig setzt es sich dann mitten ins Haus rein,
schlägt mit dem buschigen Schwanz hin und her,
das Vogelfutter fliegt raus, kreuz und quer,
schließlich ist das Häuschen komplett leer.
‚Mein Freund, ich mach Dir jetzt Beine,
Du bist zwar ein ganz entzückendes Tier,
aber Tischmanieren hast Du keine,
jetzt bist Du satt, also schleich Dich von hier.‘
Für die Vögel hab‘ ich den Tisch neu gedeckt,
erfreut haben sie das sofort gecheckt,
zum Dank singen sie für mich ihre Lieder,
im Garten herrscht wieder Ruhe und Frieden.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pxhere