Die Henne sitzt auf einem Sockel,
und beobachtet den jungen Gockel.
Endlich mal wieder frisches Blut,
Abwechslung tut uns allen gut.
Es gab schon oft einen neuen Hahn,
- doch keiner war wie Jonathan.
Jetzt hat er Gicht in seinen Zehen
und mag auch morgens nicht mehr krähen.
Ich vermisse das laute Kikeriki...
Vielleicht hör´ ich es morgen früh.
Wenn ich meinen Augen trau,
stellt sich der Junghahn gerad´ zur Schau.
Imposant, wie er die Flügel spreizt
und die jungen Hühnchen reizt.
Wie er den Kopf zur Seite legt,
sich stolz und langsam fortbewegt.
So wie der Gockel gerade geht,
strotzt er nur so, vor Vitalität.
Der Lüstling schaut schon so frivol
und fühlt sich scheinbar pudelwohl.
Der Hahn stolziert ins Hühnerhaus...
Das erste Junghuhn flattert raus.
Er hat es scheinbar gerad´ beglückt,
das Federkleid ist noch zerdrückt.
Die dicke Berta hat kein Glück,
der Gockel zieht sich diskret zurück.
Die jungen Hühner, auf der Stange,
nehmen den Jungspund in die Zange.
„Na, brauchst du noch Erholungszeit,
oder bist du schon für uns bereit?“
„Ihr seht mich heute Abend wieder,
dann stutze ich euch das Gefieder.“
Bild und Text: Gudrun Nagel-Wiemer