Dunkel war´s, der Mond schien helle,
da kam ein Dieb ganz auf die Schnelle,
ein Schild er sah, er kam ganz nah,
weil es ja dunkel war.
„ Herr Dieb, so kommen Sie doch rein,
wir laden sie zu einem Imbiss ein.“
Der Dieb, er schaute her und schaute hin,
was hat der Hausherr hier im Sinn?
Nicht lange ließ der Dieb sich bitten,
nahm Platz und von den leck’ren Schnitten.
Er schenkte sich auch ein,
denn auf dem Tisch stand feiner Wein.
Es tat dem Dieb so gut, denn
zu oft musste er sein auf der Hut.
Gut getrunken und genährt,
macht der Dieb nun ohne Beute kehrt,
doch ganz ohne wollte er nicht gehen.
In der Diele auf einer Kommode
ein Kästchen stand,
öffnete es mit geübter Hand.
Ein zusammengerolltes Papier,
zart verschnürt, lag darin,
an dem ein Schlüssel hing.
„Herr Dieb wir danken Ihnen“,
stand dort in zarten Lettern geschrieben,
„Wir hätten uns auch sehr gefreut,
wären Sie noch etwas länger geblieben“.
„Mit dem Schlüssel Sie die Tür verschließen,
werfen ihn in den Kasten für die Briefe hinein.
Uns soll keine Überraschung verdrießen
und ein Dieb bricht bei uns ein.“
© Soso