Der junge Hahn ist heut´ gut drauf,
und setzt sich einen Filzhut auf.
Obwohl er gern Aufsehen vermeidet,
hat er sich zum Ball verkleidet.
Die Brille hat er vor zwei Stunden,
auf einem Strohballen gefunden
und sie dann, zu guter Letzt,
noch ohne Gläser aufgesetzt.
Jeder trägt heute was er will,
er mag es lustig, bunt und schrill.
Auch der fesche rote Hut,
steht ihm heut´ besonders gut.
Die Hennen werden sicher gackern,
die Schweine mit den Ohren schlackern,
- doch das ist ihm ganz egal.
Er freut sich auf den Maskenball.
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Spät abends, kurz vor Mitternacht,
gab es noch eine Eierschlacht.
Es wurde gegackert und gerockt,
- das hat auch Feinde angelockt.
Neugierig geworden, durch das Geschrei,
kam auch der schlaue Fuchs vorbei.
Vorsichtig schlich sich dieser Lümmel,
mitten unter das Getümmel.
Der Eber grunzte: "Was macht der hier?"
und nahm den Fuchs gleich ins Visier.
Der Hahn krähte aus voller Brust...
Man spürte förmlich seinen Frust.
"Mach ´ne Fliege", brüllte die Kuh,
"und lass die Hühner ja in Ruh!"
Niemand wollte mit ihm feiern.
Man beschmiss ihn mit rohen Eiern.
Oh, verdammt, das war knapp...
Traurig zog der Fuchs nachts ab.
Er wäre so gern im Stall geblieben,
doch niemand scheint ihn dort zu lieben.
Aquarell: GNW