Das ist solch’ ein Tag mal wieder heute..., und dann noch Sonntag obendrein! Ein solcher Tag..., ach ich bitte sehr! Ihr werdet’s kaum verstehen liebe Leute, doch heute fällt’s mir wirklich schwer so richtig froh und gutgelaunt zu sein! Das fing schon früh am Morgen an...! Lautes Kläffen, und dann solch’ Palaver, auf der Straße draußen vor dem Haus. So geweckt zu werden, Mann oh Mann! Blöde Köter, und dann Nachbars Xaver! Das hält der Frömmste doch nicht aus! Ich fuhr Voll Schrecken aus den Federn hoch...! Am liebsten hätt’ ich lauthals losgebrüllt: "Unverschämt! Rücksichtslos! Primitives Pack"! Doch neben mir, oh Wunder, schlief mein Weibchen noch. Wohlvertrauter Anblick, herrlich unverhüllt...! Mannhaft sprang ich aus der Kuhle, ZACK, zack, zack! In Die Küche, schnell den Kaffee kochen. Dann ins Bad und zur Toilette. Das muss halt sein zu dieser Zeit. Dann zur Frau ins Bett zurück gekrochen. Sie schläft noch immer diese Nette. Zu einer Schandtat wär’ ich gern bereit. Ganz Still schaut’ ich mir diesen Liebreiz an: Das lange silbergraue Haar um ihre Wange, der wohlgeformte Rücken gänzlich aufgedeckt...! Was bin ich alter Mann doch glücklich dran! Doch mein Glücksgefühl das wird zum Drange..., wie gerne hätte ich sie zärtlich aufgeweckt. Da wird sie wach, schaut mich verwundert an, dreht sich vom Bauche auf den Rücken, richtet auf sich, schaut sich fragend um..., "Wo bleibt der Kaffee, wo die Zigaretten, Mann? Und schau’ nicht so, ich verstehe Dein Entzücken, doch heute ist mir wirklich gar nicht drum!" Mit solchem Frust also hat mein Tag begonnen! Ich denk’, Ihr könnt mich sicher gut versteh’n. Nicht ausgeschlafen, keine ehelichen Wonnen..., Wie wird dieser Tag wohl weitergeh’n? (Johannes Glatz) 09022015