Du bist so alt, Ring auf Ring zum Leib gereiht.
Stark verzweigt, in vollem Saft.
Dein Haupt durch all die Lebenszeit,
von festem Halt im Erdenreich getragen.
In Zeiten kahl, ganz nackt,
der kleinste Zweig entblößt.
Mal undurchdringlich sattes Grün,
um dann so bunt gestreckt nach allen Seiten tragend.
Dein welkes Haar verloren,
vereint mit Leidenschaft verzweigt.
Zum schönsten Nest geflochten,
dem Spatzenpaar ein Heim bereit.
Alter Freund, trotzt aller Jahreszeiten Last.
Vor uns, nach uns deines Gleichen, von Narben tief geprägt.
Du stehst zu uns an deinem Platz,
kein Hass, kein Sinn auf Rache.