Ein verträumtes Mädchen mit Namen Liese
steht auf einer üppig blühenden Sommerwiese.
Einen bunten Blumenstrauß hat sie gepflückt,
mit dem sie ihre Mama zum Geburtstag beglückt.
Dieses entzückende Bild zeigt pure Nostalgie,
wo gibt’s heute noch Blumenwiesen wie die?
Durch den Einsatz von unkrautvernichtender Chemie
leidet die Artenvielfalt der Blumen wie noch nie.
Als ich ein Kind war gab es herrliche Blumenwiesen,
sie waren ungelogen wie ein Stück aus dem Paradiese.
Wo ist der bunte Reichtum dieser Wiesen geblieben?
Rote Mohnblumen, Kornblumen und Akelei,
welches Kind kennt heute noch Guckelgei?
Margareten, Wiesenschaumkraut und Kamille,
Storchschnabel und Skabiose – eine richtige Idylle!
Wie sieht eine seltene Kuckuckslichtnelke aus?
Wer sie heute findet, verdient lobenden Applaus!
Mein Großvater war mein Blumen-Erklärer,
als Bauernsohn für mich der beste Lehrer.
Er hat fast alle Blumen und Pflanzen gekannt,
durch ihn ist bei mir die Liebe zur Natur entbrannt.
Wer hat unsere blühenden Landschaften geklaut,
wer hat den Insekten ihre Nahrung geraubt?
Wer hat das eigentlich den Landwirten erlaubt?
Ihnen wurden ihre Felder nur anvertraut,
um für die Ernährung der Menschen zu sorgen,
nicht um Pflanzen und Insekten zu ‚ermorden‘.
Wenn immer mehr wichtige Insekten verschwinden,
wo sollen die Vögel Nahrung für ihre Jungen finden?
Sogar die Imker müssen den Bienen Futter geben,
weil im Sommer die blühenden Landschaften fehlen!
Jedem Gartenbesitzer müsste es wichtig und möglich sein,
mit duftenden Blumen Bienen und Insekten zu erfreu‘n.
So hängt ein Rädchen vom anderen ab,
der Mensch schaufelt sich sein eigenes Grab.
Wir werden langsam aber sicher die Natur zerstören,
unser herrlicher Planet kann sich leider nicht wehren!
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Hanni