Die blaue Stunde
In des Abends schwachem Rauschen
zittern Weide, Strauch und Teich.
Sieh nur - durch dein scheues Lauschen
zieht ein Schwan ins Schattenreich...
Gleich dahinter - würdevoll
gleitet stumm, die Schwanenbraut.
Klar ihr zartes Singen quoll -
ähnlich einem Harfenlaut.
Wo der Teich am tiefsten ist,
umschlingen sich die Hälse leicht.
Wenn du auch ein Fremder bist:
Ruhe hat dich längst erreicht.
Schillernd tänzeln Silhouetten,
drängend in verträumtem Licht.
Was man auch zu sagen hätte:
sprich nicht, daß kein Zauber bricht.
Wenn das letzte Blau zerfällt,
formen sie ihr weisses Herz.
Nur den Moment!, raunt jene Welt -
ihr Treueschwur kennt keinen Schmerz.
Worte: © Ralph Bruse
Bild: pinterest