Was macht ein Rotschwänzchen
in meinem alten Apfelbaum?
Es hüpft von Ast zu Ast,
ganz emsig und so niedlich,
sehr sportlich und so friedlich,
es ist mein lieber Gast.
Ich mag es immer wieder schauen,
ich glaub, es will ein Nesterl bauen.
Ein Vogelnest im Apfelbaum,
ich traute meinen Augen kaum,
in einem Loch im Stamm,
woraus ein zweites Vöglein kam.
Das brütete die Eier aus,
da schlüpften sieben Junge raus.
Gesehen habe ich sie selbst,
die Schnäbel Ränder waren gelb.
Den ganzen Tag seh ich sie fliegen,
die jungen Schnäbel satt zu kriegen,
Mücken und Raupen heimzubringen.
Wird die Schwerstarbeit gelingen,
alle sieben aufzuziehen,
oder vergebens sein die Mühen?
Werden sie Sturm und Regen überleben,
und in der Sonnenglut bestehen?
Da kommt die Nachbars Katz,
die wehre ich natürlich ab,
zu wertvoll ist mein kleiner Schatz,
das hält mich schön auf Trab.
Die Vögel haben´s gut gemeint,
doch leider schlecht getroffen,
das ganze Nest ist abgesoffen
in einer kühlen Regennacht.
Ich hab deshalb geweint.
Der Regen hat das Leid gebracht,
die Vögelchen erlebten nicht
das wunderschöne Tageslicht.
Viel schlimmer als vermutet
find ich das Nest geflutet.
Zwei Babys hole ich heraus,
sie haben nasse Federn drauf.
Die zwei sind noch zu retten,
und einfach umzubetten
in ein kleines Vogelhaus.
Die Vogeleltern danken sehr
und füttern beide jetzt noch mehr.
Damit sie es auch sauber haben,
wechsle ich die Unterlagen,
um jeden Abend, jeden Morgen,
für Rotschwänzchen zu sorgen.
(c) Vera-Regina