Es war einmal ein Sonnenschein,
den holte eine Wolke ein.
Den Schatten warf sie übers Land
gegen eine Felsenwand,
bis sie der Wind erspähte
und weiter, immer weiter wehte.
Über alle Berge schwebte sie dahin,
viele Regentropfen waren in ihr drin,
und schien die Sonne noch so munter,
übers flache Land fielen sie herunter.
Dann blühten die Blumen in der Au,
dann trugen die Blätter wieder Tau,
dann sprangen die Tiere aus dem Wald,
dann hat ein Jäger eines abgeknallt.
Unter einem Regenbogen
hatte sich das Schicksal vollzogen.
Dann blieben die Vöglein lange stumm
und zwitscherten nicht mehr fröhlich herum.
Dann war die Wolke nicht mehr da
und der Himmel wieder klar.
Nur ein kleiner Schmetterling
flog ganz selig vor sich hin,
so lang die Sonne schien
und bis sie unterging.
(c) Vera-Regina