Gestern trat ich in meinen Garten hinaus
und sah oh Graus,
dass zwei pinkfarbene Ostereier auf dem Erdboden lagen
und ich tat mich fragen,
wer war denn so gemein
und ließ am Bäumchen nicht die Eierlein.
Das kann doch nicht wahr sein.
Wer stört denn mein Häuselein,
meine Idylle,
ohne viel Gebrülle
mit so einer miesen Tat.
Ich wusste mir keinen Rat.
Dies konnte doch nur mein Stalker sein,
der sich schlich immer wieder rein.
Ich überlegte, wie ich weitere Taten verhindern könne,
wie ich ihm keinen weiteren Triumph gönne.
Leider fiel mir nichts ein
und so ging ich wieder rein.
Heute Morgen sah ich voller Wut,
wie ein drittes Ei am Boden liegen tut.
Auch das konnte ich nicht wieder aufhängen,
beide Hanffäden hatten nicht mehr ausreichende Längen.
So nahm ich denn auch dieses Ei vom Boden auf
und dachte, wenn das so weiter nimmt seinen Lauf,
hast du zu Ostern einen kahlen Baum.
Da trösten auch die zarten Blätter kaum.
Wenig später sah ich aus dem Fenster
und dachte, ich sehe Gespenster.
Eine Meise machte zupf, zupf
der Faden machte rupf, rupf
und ging entzwei
und am Boden lag Ei Nummer drei.
Na, aufgepasst?
Nummer drei ist doch schon verprasst.
Es war sogar schon Ei Nummer vier,
das der Meises Gier
fiel zum Opfer
und ich hörte in meinem Kopf einen hämischen Klopfer:
Da hast du mal wieder zu voreilig gedacht
und hattest den falschen Verdacht.
Na dann liebe Meise, lass es dir schmecken,
kannst mich nur ruhig weiter necken.
Und ich habe ja noch um die Ecke
ein anderes Bäumchen mit Ostereiern, auf denen sind bunte Flecke
und da ist die Befestigung aus Plastik,
hihi und nicht aus dünnem Strick.
Gelobt sei auch mal die Chemie.
Die vergeht später oder nie.