Wie wohltuend ist die Morgenluft,
Frühnebel, - frischer Fichtenduft,
noch niemand ist jetzt auf der Pirsch,
folge den Fährten, von Reh und Hirsch.
Der Fuchs ruht noch in seinem Bau,
leichte Trittsiegel einer Wildschweinsau,
ein kleiner Zaunkönig hüpft schon stolz,
auf Nahrungssuche, - durchs Unterholz.
Unerwartet erscheint im Fichtenwald,
ein Mann von stattlicher Gestalt,
mit grünem Hut und Gamsbart dran.
Ich grüße den feschen Jägersmann.
Vermutlich befinde ich mich hier
gerade in seinem Jagdrevier.
„Waidmannsheil“, rufe ich verlegen,
schreite forsch aus, auf feuchten Wegen.
Sein Rauhaar-Dackel hat mich im Blick
und folgt mir nun auf Schritt und Tritt.
Bedrohlich, wie in einer Krimiszene,
fletscht der Vorstehhund die Zähne.
Waldi kläfft, lässt mich nicht gehen,
der Jäger ist gerad´ nicht zu sehen.
Plötzlich ertönt das Zauberwort,
der Hund horcht auf, - läuft eilig fort.
Aquarell: Gudrun Nagel-Wiemer