Könnt´ stundenlang am Strome stehen.
Die Wasser ziehen mich in Bann.
Gemächlich wie ein alter Mann,
hat der Rhein viel Land gesehen.
Er ist ein Fluss mit schneller Flut,
ein Strom, der sich zur See gesellt.
Er ist sehr mächtig, voller Glut
und gibt sich manchmal unverstellt.
Ein ICE saust rasch vorbei,
vorbei an Burgen und Schlössern.
Es heult mit Alarm die Polizei.
Eine Kutsche, gezogen von Rössern.
Boote schnellen durch Wellen hin.
Der Rhein kennt Auen und Wälder.
Angler angeln, mit frohem Sinn,
und Bauern bestellen die Felder.
Welle für Welle will ich umarmen,
aufwühlend, schäumend, ohn´ Erbarmen.
Alles an ihm, wenn auch gezähmt,
zieht Blicke an, manchmal verschämt.
Zur Nordsee geht es mit Gesang.
Sie ist schon nah in Gedanken.
Der Rhein, er fließt, mit sanftem Klang.
Boote, die auf Wellen schwanken.
Die Morgensonne steigt hoch auf.
Die See, sie glitzert, beschwört Träume.
Der Strom nimmt seinen letzten Lauf.
Es grüßen goldschimmernde Bäume.
Nachwort:
Vom Quell fließt er hinab ins Tal,
wird das Flussbett seewärts verlassen.
Vater Rhein strömt, weil ohne Wahl.
Von der Nordsee wird er entlassen.
(c) Olaf Lüken (27.03.2024)