Wenn ich eine Möwe wär,
würde ich die Welt von oben sehen
und im großen kalten Meer,
so manchen dicken Fisch erspähen.
Ich würde frische Seeluft tanken,
im Gleitflug durch die Lüfte schweben.
Mich um jeden Bissen zanken,
denn schließlich gehst ums Überleben.
Ich wäre ein Räuber ohne Gewissen,
und frei von jeder Art von Sorgen,
den Tag würde ich schon früh begrüßen
und meine Runden drehen am Morgen.
Der Leuchtturm wäre mein Zuhaus´,
das Dünengras die Gartenhecke.
Dort brütete ich den Nachwuchs aus,
in einer stillen, warmen Ecke.
Niemand würde mich dort stören,
weil mich ja niemand sieht.
Ich würde nur die Wellen hören,
der Wind sänge mir sein Lied.
Ich würde gern zur Abendzeit
oben auf dem Leuchtturm sitzen
und aus purem Zeitvertreib,
des Leuchtturmwärters Brot stibitzen.
Text und Aquarell: Gudrun Nagel-Wiemer