Novemberabend
Die lichten Stunden sind gezählt.
Der See hüllt sich in Schweigen.
Und wo dem Mensch die Klarsicht fehlt,
knarrt es nur noch von kahlen Zweigen.
Die dichten Nebelschleier fallen
auf Land und nasse Wege nieder.
Wenn es noch schafft ein helles Hallen,
wird es zu dumpfem Flüstern wieder.
Den Rabenschrei zu früher Nacht,
verschlingt der nahe, schwarze Wald.
Wenn nirgendwo ein Kind mehr lacht,
wird es hier draußen bitterkalt.
Der graue See nimmt hin, sein Säuseln.
Der fahle Mond steigt wie ein Geist
aus dunklen Spiegeln, die sich kräuseln,
bis er noch schwach im Nirgends kreist.
Am See – das kleine Hüttenlicht,
durchsticht die große, finstre Stille.
Es fiel die lange Nacht auch nicht,
als sei es unsterblicher Wille.
Worte: © Ralph Burse
Bild: fotocommunity