Regen, Regen
Winde jagen Öl und Nässe
durch die graue, alte Stadt.
Im Kirchturm, hinter trüber Blässe
sammeln sich die Krähen; matt.
Kinder springen in die Pfützen
und jubeln, wenn es spritzt.
Sie schleudern ihre wollnen Mützen
sonstwohin, verschwitzt.
Schon tagelang der öde Regen.
Es schüttet immerzu.
Und ewig harsche Winde fegen
um Ecken, ohne Ruh.
Gefangene im eignen Haus,
dem Untergang geweiht...?
Die Schwachen sehen ängstlich aus.
Wie lange ist noch Zeit?
Da reisst der Himmel jäh entzwei,
als wär nie was gewesen.
Dem Nebel ist das einerlei -
er kriecht umher,
nass und schwer,
abends noch,
wie ein träges, schwarzes Tier.
Die Kinder, die sind heim gerannt.
Der Nebel kommt nun mit Gewalt -
er packt die Stadt mit grober Hand.
Kein Piep. Kein Licht, sobald.
Worte und Bild: © Ralph Bruse