Wenn es draußen dunkel wird,
frostig, kalt und sternenklar,
sitze ich gerne vorm Kamin
und denk´ an meine Großmama.
Ich lausche diesem leisen Knistern,
es ist so heimelig und gemütlich.
Wie damals, an Omas Kachelofen,
so harmonisch und so friedlich.
Plötzlich wird das Herz so schwer.
Wir hatten eine schöne Zeit.
Sie hatte stets ein offenes Ohr
und war so weise und gescheit.
Ihre spannenden Geschichten
von den dreisten Hühnerdieben,
die sie mir so gern erzählte,
sind mir in Erinnerung geblieben.
Oft hat sie uns im Kachelofen
gefüllte Bratäpfel gebraten.
Es roch verführerisch im Haus,
wenn sie in der Röhre garten.
Aus ihrer Schublade im Vertiko
durfte ich mich selbst bedienen.
Neben ihren Weinbrandbohnen,
fand ich oft köstliche Pralinen.
Im Winter strickte sie uns Socken,
denn niemand von uns sollte frieren.
Sie lies uns Kindern - jeden Tag,
ihre bedingungslose Liebe spüren.