Als Kind liebte ich das Osternest,
es gehörte einfach dazu am Osterfest.
Jedes Jahr war es im Garten versteckt,
die Freude groß, als ich es wieder entdeckt.
Einen mit Moos ausgepolsterten Teller,
beim Anblick schlug mein Herz schneller,
hat mein Opa hinter dem Schuppen deponiert,
jeden Tag hat mein Weg mich dorthin geführt.
Nach dem Krieg waren wir sehr bescheiden,
auch über kleine Gaben konnten wir uns freuen,
immer von Gründonnerstag bis Ostermontag,
ein kleines Geschenk im Osternest lag.
Voller Erwartung rannte ich zum Nest hin,
um zu entdecken, was liegt heute darin:
Manchmal ein Zucker- oder Schokohase
oder ein leckerer Mürbteig-Osterhase,
auch mal ein lustiges Bilderbuch
oder ein bunt besticktes Taschentuch,
für meine Puppe ein Schleifenband
oder für mich eine farbige Haarspange,
auch bemalte Ostereier in bunten Farben,
ich war hocherfreut über die kleinen Gaben.
Mein Opa besaß eine grenzenlose Phantasie,
der Osterhase war für mich noch keine Utopie,
ich hab noch an dieses Wunder geglaubt,
hab das alles dem Osterhasen zugetraut.
Meine Einbildungskraft war perfekt,
wenn ich kam, hoppelte er gerade weg.
Heute denk ich mit Freude daran zurück,
für mich war Ostern ein Fest voller Glück !!
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay