Wenig wissen, alles glauben,
nennt man heute Aberglauben.
Teufel, Hexen, weise Frauen,
können in die Zukunft schauen.
Lieber Esel streck er sich,
dass der Esstisch fülle sich.
Ketzer, Seher und Hebammen
an der "13" vorbeischrammen.
Sternengucker, Hostienschänder,
Wundersteine, schwarze Bänder.
Katzen, Leiter und Hufeisen
durch die Welt des Fetischs reisen.
Was ist Glauben, was ist Wissen,
Götterwahn mit Hindernissen ?
Fanatismus, Fatalismus,
Wotanskulte, Exorzismus.
Söldner junge Hexen verbrennen,
Mönche, die um ihr Leben rennen.
Leute, die unter der Leiter stehn.
Träumer, die nur Kleeblätter sehn.
Hostien, die zu bluten beginnen,
Geißler sich schlagen, wie von Sinnen.
Wunderzeichen, frei von Worten,
Erscheinungen an allen Orten.
Im Glauben, das der Aberglauben,
beginnt das Alte zu entstauben,
der sollte sich durchaus erlauben,
an den einen GOTT zu glauben.
(c) Olaf Lüken (15.04.2023)