Sonstige Gedichte



Bestimmungsmission

 

 

Unwiderruflich war es soweit,

John fiel in schwärzeste Dunkelheit,

doch Todesfurcht kannte er nicht,

bis es erstrahlte, dieses gleißende Licht.

 

Als hätten Tausende Sonnen ihn gefunden,

für Johns schönste Lebensstunden,

welche, wie ein Film, vorbeizogen,

Nahtoderlebnisse, scheinbar ungelogen.

 

Und als John letzte Freuden genoss,

mit Krebsleiden endlich Frieden schloss,

im Licht-schwindend Schweben,

strandete er schon,

auf der anderen Seite vom Leben.

 

Mit schaurig Zittern, kalt und heiß,

vorbeiziehenden Bildern, schwarz-weiß,

eine Art Silhouetten-Nebeltanz-gleiten,

irgendwie zu altbekannten Weiten.

 

Seiner Geburtsstadt, nur vor langer Zeit,

aus Gegenwart wurde Vergangenheit,

die John seltsam wieder-gebar,

1899 bezifferte, ein Tageblatt, das Jahr.

 

Was, wie eine Feder, in seine Hände fiel,

John wurde Zeitreisender mit Ziel,

24. Mai las er, zum Wind-wispernd Rumoren,

-du wurdest zur Bestimmung auserkoren-.

 

Sofort fesselten ihn Erinnerungs-Rester,

die Stammbaumrecherche seiner Schwester,

von ihr hatte John alles erfahren,

über den Mord vor fast 124 Jahren.

 

Digitalisierungen brachten Helligkeit,

zu noch Nebulösem jener Ahnenzeit,

offenbarten dunkelstes Grauen,

einem Serienkiller, von Kinder und Frauen.

 

Eine Bestie in Menschengestalt,

deswegen wurde ein junger Trieb nicht alt,

im blühend Geäst des Familienbaumes,

Schrecken eines jeden Alptraumes.

 

Neun Menschen mussten ihr Leben lassen,

erst 1906 bekam man ihn zu fassen,

und all das zog John in seinen Bann,

denn er stand hier, wo alles begann.

 

Unweit des Schützenhauses mit Festplatz,

bald wäre hier Trubel und Rabatts,

er spürte kribbelnd wie die Zeit vorrückte,

sah Johanna, die Blumen pflückte.

 

Nun kam es auf Johns Bestimmung an,

zu erkennen diesen Teufelsmann,

und es dauerte keine Stunde,

da lief einer, verdächtig, Runde für Runde.

 

Die Sechsjährige bekam davon nichts mit,

wie er ums Gehöft, lauernd, schritt,

vom gelesenen Tod der Kleinen getrieben,

sah John sie wieder im Kornfeld liegen.

 

Mit unterdrückter Wut und Entsetzen,

galt es die Rettungsmission umzusetzen,

diesen Verbrecher abzulenken,

um neun Menschen Leben zu schenken.

 

Für John war es nicht allzu schwer,

wusste vieles um den Lederarbeiter,

er rief ihn nun, mit Namen, laut,

schauspielerte einwickelnd-vertraut.

 

Und spürte, wie dieser erschrak,

sein teuflisches Vorhaben verbarg,

schnell lud John zum Festgelage,

dieser rätselte, zwecks Erkennungslage.

 

John winkte nochmal der Kleinen,

hold-jüngstem Schwesterlein,

von Großvaters Mutter-Lina,

Blumen-pflückenden Johanna.

 

Dann trat etwas Mystisches ein,

die Festwiese leuchtete im Lila-Schein,

Kapellenmusik wandelte zu Chorgesang,

zu altbekannt-rauschend Stimmenklang.

 

Und, wie in flackernd-ziehend Bahnen,

traf John auf all die verstorbenen Ahnen,

-wir danken dir für dein Erscheinen,

zur Rettung der Kleinen -.

 

Erneut sah John in Tausende Sonnen,

sein Bestimmungsende war gekommen,

vernahm letzte Ahnenwörter,

wir kümmern uns um den Mörder.

 

So fand man, nach Sturm, an folgend Tagen,

einen Mann, vom Baum, erschlagen,

unweit vom Festplatz, am Schützenhaus,

und das damalig tatsächliche Geschehen,

nur fiktiv-verändert-gereimt... ist aus.

 

 

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