Puppen haben dichte Haare,
schauen kokett durch Hochvitrinen.
Für die einen reine Handelsware,
lieben and´re das Spiel der Mienen.
Ihr Lächeln, mal steif und aufgenäht,
die Augen leer, wie schwarze Steine.
Kaum Wind durch ihre Haare weht.
Puppen in Vielzahl, Puppen alleine.
Sie weinen, und sie sprechen nicht.
Ihr Leben scheint fern vom Computer.
Bewegen sich nicht, im Tageslicht.
Ein Mensch ist resoluter.
Puppen geben Kindern Geborgenheit.
Angst und Traurigkeit fallen weg.
Sie spenden Trost und Sicherheit,
auf dem wackeligen Lebenssteg.
Aber:
Im Puppenhaus, um Mitternacht,
als alle Puppen aufgewacht,
hör´ ich sie lachen, seh´ sie sich drehn.
Nur wenige bleiben lustlos stehn.
Mit meinen Blicken will ich sie strafen,
danach bis in die Puppen nur schlafen.
(c) Olaf Lüken (29.08.2024)