Mutter sitzt in ihrem Sessel
und hält gerad´ Mittagsruhe.
Die Füße auf der kleinen Fußbank,
daneben ihre schwarzen Schuhe.
Sie erzählt gern von ihrer Jugendzeit,
- wie schön es damals war.
Viel Ruhe und Gemütlichkeit,
das Wasser war noch rein und klar.
Es gab früher keinen Fernseher
und auch kein Telefon.
Der Lehrer und der Pfarrer,
galten als Respektperson.
Die Frauen arbeiteten zuhaus´,
mussten putzen, waschen, kochen.
Im Winter hat Mutter viel gestrickt,
am liebsten dicke, warme Socken.
Im Garten gab es Erdbeeren,
Obstbäume und auch Bohnen.
Gedüngt wurde mit Pferdemist,
die Ernte sollte sich ja lohnen.
Automobile gabs damals schon,
doch die waren viel zu teuer.
Konnte man sich ein Fahrrad leisten,
war das schon ungeheuer...
In ihrem warmen Kachelofen,
hinter den kleinen Ofentüren,
brutzelten oft gefüllte Äpfel.
Damit konnte sie uns verführen.
Neulich sagte sie zu mir:
"Ich kann so vieles nicht verstehen.
Die Welt hat sich zu schnell verändert.
Es wird langsam Zeit zu gehen."