Sonstige Gedichte



Die guten alten Zeiten



Mutter sitzt in ihrem Sessel
und hält gerad´ Mittagsruhe.
Die Füße auf der kleinen Fußbank,
daneben ihre schwarzen Schuhe.

Sie erzählt gern von ihrer Jugendzeit,
- wie schön es damals war.
Viel Ruhe und Gemütlichkeit,
das Wasser war noch rein und klar.

Es gab früher keinen Fernseher
und auch kein Telefon.
Der Lehrer und der Pfarrer,
galten als Respektperson.

Die Frauen arbeiteten zuhaus´,
mussten putzen, waschen, kochen.
Im Winter hat Mutter viel gestrickt,
am liebsten dicke, warme Socken.

Im Garten gab es Erdbeeren,
Obstbäume und auch Bohnen.
Gedüngt wurde mit Pferdemist,
die Ernte sollte sich ja lohnen.

Automobile gabs damals schon,
doch die waren viel zu teuer.
Konnte man sich ein Fahrrad leisten,
war das schon ungeheuer...

In ihrem warmen Kachelofen,
hinter den kleinen Ofentüren,
brutzelten oft gefüllte Äpfel.
Damit konnte sie uns verführen.

Neulich sagte sie zu mir:
"Ich kann so vieles nicht verstehen.
Die Welt hat sich zu schnell verändert.
Es wird langsam Zeit zu gehen."

 

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AUTOR:

Liebe Freunde der Poesie,
Schreiben, Malen und Fotografieren sind drei meiner vielen Hobbys. In diesem Forum könnt ihr 1000 Gedichte von mir lesen. Ich schreibe über Geschehnisse im Alltag, über Urlaubserinnerungen und hoffe mit Denkanstößen aufrütteln zu können. Wer die Geschichte von Eduard verfolgen möchte, ist hier genau richtig. Inzwischen umfasst die Geschichte 50 Teile. Ein lustiger Roman in Gedichtform.
Wenn ihr etwas tiefer in meine Welt eintauchen möchtet, besucht mich auf meiner Homepage.

Mit lieben Grüßen, Gudrun Nagel-Wiemer


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8 KOMMENTARE



10. September 2024 @ 15:32

Ja, und für diese Arbeiten hatten alle die gleiche Zeit zur Verfügung. Manchmal frage ich mich was würde ich ohne die Maschinen oder Fahrzeuge machen. Kaum zu glauben. LG Gabi


20. April 2024 @ 13:07

Offensichtlich wissen nur wenige Geister, dass früher und damit auch das Mittelalter Umweltverschmutzungen kannte, von der industriellen Revolution und ihren Auswüchsen einmal ganz zu schweigen. Am heimeligen Herd lebten jene, die auch die Härte der Restauration (nach 1815) kennenlernen durften. Diese Spitzwegepoche bekam den originellen Namen "Romantik". Es war eine Epoche des unverfrorenen Spießertums. Biedermann und deren Brandstifter waren jene Nachfolger, die auch heute ihren unseligen Geist über uns sprühen !
Olaf


20. April 2024 @ 13:35

Ja, so hat jeder seine eigenen Gedanken zu diesen 8 Versen. Olaf, danke fürs Lesen, Kommetiren und Herzchen drücken. Gruß, Gudrun


17. April 2024 @ 20:48

Im Nachhinein hört sich vieles immer so verklärt und anheimelnd an, liebe Gudrun, doch die Realität, sprich Arbeit, war ganz schön anstrengend, ohne die uns heut vertrauten Hilfsmittel. Sicherlich war der Gemeinschaftssinn besser als heute, wo jeder nur noch mit seinem Handy "spricht". Früher unterhielt man sich noch von Angesicht zu Angesicht, musizierte oder machte Gesellschaftsspiele. In welcher Familie gibt es das heute noch???? Schöne Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, Helga


18. April 2024 @ 07:36

Die Arbeit war früher normal, liebe Helga. Man kannte es nicht anders. Die Familien waren groß, da hatten die Mütter einiges zu wuppen. Die älteren Menschen kommen heute teilweise mit der Technk nicht mehr klar. Da fällt manchmal die Bedienung des Senioren-Handys schon schwer. Danke für Kommi und Herzchen, Gruß, Gudrun


16. April 2024 @ 07:42

Ewald und Ralph, danke für die freundliche Bewertung. LG Gudrun


15. April 2024 @ 16:30

Liebe Gudrun,
dein Gedicht hat es mir angetan. Ich denke an meinen Großvater Jakob: Waffenschmied, Jäger, Heger in der Tschechoslowakei. Da war ich drei Monate alt. Ich erinnere mich, viele Jahre später, an die Tabakblätter, die er auf einer Leine zum Trocknen aufhing, um "den Genuß" später gehäckselt auf der Ofenbank zu rauchen. Das war vor 60 Jahren. Verdiente Gemütlichkeit nach schweren Lebenskrisen.
Wir geben den Generationen die Zeit weiter und können nicht voraussehen, was noch kommt.
Liebe Grüße, Christine.


16. April 2024 @ 07:41

Liebe Christine, du kannst dich sicher auch noch an vieles erinnern. Meine Tante lief oft mit Handfeger und Kehrblech auf die Straße um die Pferdeäpfel vom Kopfsteinpflaster aufzusammeln, die dann gleich im Garten als Dünger verteilt wurden. Alles Natur... keine Chemie.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was die Zukunft für die nächste Generation bereit hält. Es hat sich nichts zum Guten verändert. LG Gudrun



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