Mein lieber Nachbar Eduard,
hat sein Leben lang gespart.
Er war knausrig, hat gegeizt,
und seine Ruth damit gereizt.
Jetzt will er endlich einmal leben,
doch keine Chance, Geld auszugeben.
Keine Partys, keine Fete,
nun sitzt er da, mit seiner Knete.
Flugreisen sind vorerst tabu,
Konzerthallen und Theater haben zu,
sein Fazit ist, ich bleibe zu Haus
und gebe mein Geld für Feinkost aus.
Er macht sich seinen Alltag fein,
jeden Tag ein Fläschchen Wein,
er brutzelt Steaks, es wird gegrillt,
danach noch stundenlang gechillt.
Eduard, einst schlank und schick,
legt kräftig zu, wird mächtig dick.
Seine Frau, die smarte Ruth,
heißt seinen Lebensstil nicht gut.
Ihr gefällt nicht, was sie sieht,
hat ihren Gatten oft bekniet
nicht noch weiter zuzulegen,
sondern sich mal zu bewegen.
Anstatt einsichtig zu sein,
tröstet sich Eduard mit Wein.
Weil seine Ruth nicht anders kann,
verlässt sie ihren Ehemann.
Jetzt zahlt der Gute Unterhalt,
sein Geld bekommt der Rechtsanwalt,
vielleicht bleibt ihm ja noch ein Schein,
für ein gutes Fläschchen Wein.
Eduard, ach Eduard,
du hast viel zu lang´ gespart.
Jetzt hast du nichts von deinem Geld
und verloren, was wirklich zählt.
Teil 1