Bei Eduard läufts wieder rund,
denn er hat jetzt einen Hund.
Bei jedem Wetter geht er raus
und führt seinen Rüden aus.
Seit er „auf den Hund gekommen,“
hat er stetig abgenommen.
Der Vierbeiner tut ihm sichtlich gut,
ein Wirbelwind aus Fleisch und Blut.
In Gesellschaft, oder auch allein,
genießt er gern ein Gläschen Wein,
allerdings nur noch in Maßen,
damit die Hosen wieder passen.
Kochen kann er nicht so gut,
gekocht hat immer seine Ruth,
doch das ist ihm eigentlich schnuppe,
dann gibt es auch mal Tütensuppe.
Den Herd wird er nicht oft benutzen,
er hasst es, Kochtöpfe zu putzen,
eine Haushaltshilfe wäre ideal,
- doch leider hat er keine Wahl.
Viel kann sich Eduard nicht erlauben,
seine Ansprüche muss er runterschrauben,
die Wohnung hält er selbst in Schuss,
nicht weil er es will, - weil er es muss.
Im Grunde scheint es gut zu laufen,
was nötig ist, kann er sich kaufen,
wären da nicht diese Schmerzen,
ein Druck, ganz tief in seinem Herzen.
Manchmal geht es ihm gar nicht gut,
dann vermisst er seine Ruth.
Gerade hat er an sie gedacht.
Was sie wohl heute Abend macht?
Teil 2
Aquarell: Gudrun Nagel-Wiemer