Die Sorgen, die mich nachts umtreiben
wollen nicht im Bette bleiben,
stehen früh schon mit mir auf,
der Tag nimmt wieder seinen Lauf.
Arbeitssuche, Lebenslauf schreiben,
immer schön bescheiden bleiben.
Rad aufpumpen, ab zur Post,
Einkaufen gehen, bescheidene Kost.
So geht das nun tagaus, tagein,
kein Lichtblick, - isoliert, allein.
Freunde, die ich einst gekannt,
haben sich längst abgewandt.
Ich habe jahrelang studiert,
habe danach promoviert,
doch keine Chancen auf einen Job,
ich höre nur:
„Überqualifiziert“ oder „Einstellungs-Stopp“.
Ich spüre Verzweiflung, keine Frage,
täglich verschlimmert sich die Lage.
Fühle mich wie ein Harz-Vier- Empfänger,
die Zeit verrinnt, es wird jetzt enger.
Familienplanung steht ganz hinten an,
weil ich es mir nicht leisten kann.
Von einem „Doktor-Titel“ wird man nicht satt,
wohl dem, der heute Arbeit hat.
Die Zukunft sieht nicht rosig aus.
Ich geh nur ungern aus dem Haus.
Höre, wie der Postbote pfeift und singt,
wenn er mir schlechte Botschaft bringt.
Ich bin traurig, wenn ich die Post aufmache,
es kommt selten vor, dass ich noch lache,
doch aufgeben ist für mich keine Option,
vielleicht kommt bald eine gute Nachricht,
- wer weiß das schon.
Ein Funken Hoffnung huscht über mein Gesicht:
Ein Vorstellungsgespräch, - im Tunnel Licht!
Vielleicht klappt es dieses Mal, das wäre schön,
dann könnte ich sorgenfrei in die Zukunft sehen.