Sie hat ihr ganzes Haus vergammelt,
jede Menge unnötiges Zeug gesammelt,
jetzt hat sie endlich eingesehen,
so kann es wirklich nicht weitergehen.
Überall am Boden Zeitungsstapel und Kisten,
sie muss gründlich räumen und ausmisten,
auf Stühlen und Tischen liegt alles voll,
sie weiß nicht mehr, wo sie essen soll.
In der Badewanne tummeln sich Schaben,
zwischen Schmutzwäsche kann sie nicht baden.
In ihrem Bett machen sich Zeitschriften breit,
zum Schlafen ist für sie kaum ein Platz frei.
Im Flur stehen volle Plastiktaschen rum,
ein muffig riechendes Sammelsurium.
Alle Fensterbretter sind vermüllt und voll,
richtig lüften kann sie nicht, na toll!
Sie hat es jetzt endlich kapiert,
dass sie nur noch dahin vegetiert.
Ihr Schweinehund hat sich mit ihr arrangiert,
zum Glück hat sie ihn überlistet und besiegt.
Mit viel positivem Schwung und Elan
geht sie an die schwere Arbeit ran.
Alles, was sie nicht mehr braucht,
schmeißt sie schweren Herzens raus.
Zwei große Container sind bereits voll,
sie ist mächtig stolz und findet’s ganz toll.
Zum Schluss wischt und reinigt sie das Haus,
jetzt sieht alles strahlend sauber aus.
Sie ladet alle ihre Freundinnen ein,
zu Kaffee, Kuchen und einem Glas Wein.
Neugierig sind Alle gleich gekommen,
haben sie begeistert in den Arm genommen.
Sie hat es ohne einen Psychiater geschafft,
mühsam, ganz allein, aus eigener Kraft.
Sie haben das neue Leben mit ihr gefeiert,
ihr von Herzen gewünscht, es möge so bleiben.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay