Die Dichtkunst ist eine Leidenschaft,
die den Dichter glücklich und zufrieden macht.
Er hofft bei jedem neuen Gedicht,
dass der Leser es gut findet oder auch nicht.
Hat der Autor ein neues Thema gefunden,
reimt er eifrig in ein paar ruhigen Stunden.
Zuerst muss er seine Gedanken sortieren,
die ungeordnet in seinem Kopf rotieren.
Er sucht verzweifelt nach Worten,
die sich besonders gut reimen,
oft findet er einfach keine,
es ist manchmal zum Weinen.
Er sitzt vor einigen leeren Papieren,
die Worte sind schwer zu kontrollieren.
Er feilt hier und streicht wieder aus,
plötzlich sprudeln die Reime aus ihm raus
Nach etlichen Versuchen ist es geschafft,
das neue Gedicht ist zu Papier gebracht.
Das Werk wird nochmal kritisch gelesen,
vielleicht sich noch einige Änderungen ergeben.
Jetzt ist der Autor erleichtert und glücklich,
ein gelungener Reim ist für ihn wichtig.
Zur allgemeinen freundlichen Begutachtung
stellt er es ins Internet in die Gedichte-Sammlung.
Doch jetzt fängt die große Enttäuschung an,
keinerlei Leser-Echo kommt bei ihm an.
Ist es so schwer, auf das ‚Herz‘ zu drücken
und damit seine Anerkennung auszudrücken?
Der Dichter hat seine Seele offenbart,
hat seine Gedanken mit passenden Worten gepaart.
Jetzt wartet er auf ein kleines Wort,
doch leider nur Enttäuschung in einem fort.
So langsam packt ihn der totale Frust
und er verliert zu dichten die Lust.
Ein Künstler ist ein sensibles Wesen,
er braucht Aufmerksamkeit wie die Luft zum Leben.
Vielleicht sind meine Gedichte so schlecht
und das traurige Schweigen besteht zu Recht?
Oder die Themen sind langweilig und uninteressant,
so dass wenig Zuspruch bei den Lesern bestand?
Seltsam, im Netz wird so viel Bosheit verbreitet,
dazu sind viele Leute zu jeder Zeit bereit,
aber mal anerkennende Worte zu schreiben
und damit dem Autor Freude bereiten,
sie lesen zwar interessiert sein Gedicht,
aber sich zu äußern, das schaffen sie nicht!
Für den enttäuschten Dichter schade, eigentlich!!!
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg