Sonstige Gedichte



Eine fatale Begegnung



Kürzlich ging ich eine Straße entlang,
da blickte ein alter Mann
mich ganz neugierig an,
ich hab ihn nicht gleich erkannt.
52 Jahre ist unsere Liebe her,
die Jahre  haben sein Gesicht zerstört.

Sein Gesicht war runzelig, voller Falten,
seine Haare schütter und grau,
doch seine Augen waren die alten,
noch immer wie ein Bergsee so blau.

In diese Augen hab ich mich damals verliebt,
sie hatten ein helles leuchtendes Blau,
 seine blonden Haare haben mich entzückt,
er war der 2. Robert Redford, ganz genau.

Drei Jahre waren wir zusammen und verlobt,
auch seine Familie hat mich geliebt,
doch leider fand ihn auch eine Andere toll
und hat ihn sofort verführt.

Aus heiterem Himmel hat er mich sitzen gelassen,
hat mich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen,
ich konnte es absolut nicht fassen,
war verzweifelt und hab mich fallen lassen.

Aus Liebeskummer erkrankte ich schwer,
war wochenlang im Krankenhaus,
er kam nicht einmal  zu mir her,
für ihn war die Geschichte vorbei und aus.
Dieser Liebeskummer hat mich gelehrt,
dass keine Liebe im Leben ewig währt.

Ich gab ihm nur kurz meine Hand,
dann ließ ich ihn einfach stehen,
er hat mir zu weh getan,
ich will ihn nie wiedersehen.
Von mir aus kann ihn der Teufel holen,
für seine Gemeinheit soll er im Höllenfeuer schmoren.

Jetzt bin ich seit 45 Jahren
mit meinem Mann zusammen,
wir haben Gutes und Schlechtes erfahren
und sind unseren Weg gemeinsam gegangen.
(Es war nicht immer ein Honig schlecken!)

Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay

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AUTOR:

Ich heiße Hannelore, genannt Hanni, bin 75 Jahre 'jung', verheiratet und wohne im schönen Ludwigsburg. Meine Hobbys: malen, klassische Musik, lesen, fotografieren, Natur, Tiere, Blumen und natürlich dichten. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, mich interessieren viele aktuelle Themen und alles, was so auf der Welt passiert. Meine Gedichte sollen zum Nachdenken anregen.


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9 KOMMENTARE



20. November 2018 @ 11:21

Liebe Heike, danke für Deinen Kommentar. Du hast absolut recht, dieser Arsch mit Ohren verdient wirklich nicht, daß ich einen Gedanken an ihn verschwende. Aber er gehört halt zu meiner Vergangenheit und sowas verankert sich im Kopf. Als er mir kürzlich begegnet ist, kam die ganze Misere wieder hoch. Schwamm drüber! Zur Zeit liege ich mit Blasenentzündung im Bett, ziemlich lästig und schmerzhaft. Scheinbar hab ich mich am Spätlingsmarkt erkältet, da hats gezogen wie Hechtsuppe von allen Seiten. Aber ich laß mich nicht unterkriegen. Ich wünsch Dir einen wunderschönen Tag und liebe Grüße Hanni


20. November 2018 @ 08:19

Hallo Hanni

Vergiss diesen Arsch mit Ohren . Der hat s gar nicht verdient dass du an ihn denkst. Sagt sich so leicht. Es ist schwer so ein Erlebnis aus dem Kopf zu kriegen. Es gibt einige die aussehen wie Engel und haben den Teufel in sich und auch umgekehrt. Nachher ist man immer schlauer.
Grüßchen Heike


19. November 2018 @ 12:21

Hallo Gudrun, danke, daß Du Dich für mein Gedicht interessiert hast und für Deinen Kommentar. Ja, der letzte Satz kam wirklich aus tiefster Seele. Noch heute packt mich die Wut, wenn ich an den Typ denke, er hat mich zutiefst verletzt. Lange Zeit wollte ich von Männern nichts wissen. Ich wünsch Dir einen schönen Tag und liebe Grüße Hanni


19. November 2018 @ 12:16

Hallo Nathia, danke, daß Du mein Gedicht gelesen hast und für Deinen Kommentar. Ja, Schönheit ist nicht alles im Leben, wenn der Charakter nicht stimmt. Leider merkt man das oft erst zu spät im Leben. Liebe Grüße Hanni


19. November 2018 @ 12:12

Hallo Ingrid, hallo Ralph, ich freu mich, daß Ihr mein Gedicht gelesen habt. Vielen Dank für Eure Kommentare.. Ja, mit diesem Typen bin ich richtig auf die Schnauze gefallen. Dieser Robert Redford-Verschnitt war viel zu schön,
um wahr zu sein, sein Charakter war gleich Null. Es ging mir physisch und psychisch richtig schlecht, mein Leben hing am seidenen Faden. Er wußte es und hat es nicht nötig gefunden, mich einmal zu besuchen. Mit dem hätte ich in der Ehe mein blaues Wunder erlebt. Aber Schwamm drüber, wir alle haben Fehler und Schwächen. Liebe Grüße an Euch Beide Hanni


19. November 2018 @ 09:25

Liebe Hanni, der letzte Satz ist herrlich und kommt sicher aus tiefster Seele, aber das ist das Leben. LG


19. November 2018 @ 00:57

Wirklich seher schön erzählt. :)
Liebe Grüße
Nathia


18. November 2018 @ 19:58

Hanni, ich habe auch nach über 50 Jahren meine blauäugige Jugendliebe wieder gesehen und ehrlich gesagt, ich bin heute froh, dass es nicht fürs Leben war.(Hab damals für Elvis -Typen geschwärmt. Dunkelhaarige. Wobei er heute auch grau wäre, wenn er noch lebte).
R. R. hat mir in den 70ern gut gefallen, aber jetzt ist er ein paar Tage älter und das jugendlich - verschmitzte, das ihn ausgemacht hat, ist zwar gewichen, aber er ist ein Mann, der was im Kopf hat und das macht ihn auch wieder interessant. Wie uns die Jugendliebe einschätzt, wissen wir nicht - - - -Schönen Abend noch
wünscht
Dir Ingrid


18. November 2018 @ 19:14

Siehste: Robert Redfort der Dritte wurde es. Der Zweite war eh zu schön, um echt zu sein...

Schönen Abend
wünscht Ralph



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