Könnten meine Eltern
von oben runter sehen,
würden sie so vieles
heute nicht verstehen.
Sie lebten sehr bescheiden
und liebten die Natur.
Im Urlaub sind sie nie gewesen,
- nicht einmal zur Kur.
Sonntags fuhren wir mit dem Rad
in den Querumer Wald.
Die Vögel und die Bäume,
kannten wir schon bald.
Unterwegs haben wir gesungen,
jedes Volkslied war mir vertraut.
Im Kino sind wir nie gewesen,
haben schwarz/weiß Fernsehen geschaut.
Wie stolz waren meine Eltern,
auf das erste Telefon.
Auf ihren neuen Plattenspieler…
Wir lauschten jedem Ton.
Ich bemalte schon als Kind,
fast jeden Zeitungsrand.
Zum Ärger meines Vaters,
der das nicht lustig fand.
Wir ernährten uns gesund.
Obst und Gemüse gab es im Garten.
Ich pflückte oft Johannisbeeren,
Stangenbohnen und Tomaten.
Milch holten wir in einer Kanne,
vom Bauern nebenan.
Wir schauten uns im Kuhstall,
die jungen Kälber an.
Im Garten war der Hühnerstall,
das Frühstücksei war frisch.
Sonntags stand bei uns sehr oft,
ein Kuchen auf dem Tisch.
Die Luft war herrlich rein,
das Wasser frisch und klar.
Es war noch eine schöne Zeit,
die sehr gemütlich war.
Aquarell: Gudrun Nagel-Wiemer