Der Ferdinand ist blitzgescheit,
introvertiert und hilfsbereit.
Er ernährt sich sehr oft ungesund,
drum zwickts und kneifts am Hosenbund.
Die Donuts schlagen aufs Gewicht,
doch das stört den Jungen nicht.
In der Schule hat er es schwer,
man behandelt ihn nicht fair,
er wird gehänselt und gemobbt,
und auf dem Heimweg oft verkloppt.
Sein Schulalltag ist eher schaurig,
wenn er heimkommt, ist er traurig.
Die Mutter tröstet ihren Sohn,
„mach dir nichts aus Spott und Hohn,
lass´ die Kerle doch links liegen
und dich nur nicht unterkriegen.“
All´ ihre Ratschläge prallen ab,
er fühlt sich müde, elend, schlapp.
Seine Mitschülerin, die Jule,
fährt gern mit dem Rad zur Schule.
Eines Morgens sieht sie Ferdinand,
auf einer Bank, - am Straßenrand.
"Warum sitzt du hier auf der Bank?
Du wirkst so traurig, bist du krank?"
"Nein, mir ist nur flau im Magen,
wegen der Typen, die mich schlagen."
Jule versteht erst einmal nicht,
wovon ihr Mitschüler gerade spricht.
"Die schlagen mich und filmen Das,
- dabei haben sie ihren Spaß."
"Ferdinand, du musst dich wehren,
das solltest du noch heute klären.
Komm´, lass´uns zum Direktor gehen,
ich werde an deiner Seite stehen."
Mobbing hat Jule, vor zwei Jahren,
selbst am eigene Leib erfahren.
Das Mädchen macht ihm wieder Mut,
vielleicht wird ja noch alles gut.
Im Büro hört sich Herr Oppermann
die Anschuldigungen des Schülers an.
Er glaubt nicht, was er gerade hört,
reagiert aufgebracht und ist empört.
"Gewalt und Mobbing dulde ich nicht,
die Drei hole ich aus dem Unterricht!"
Oh, weh, wie jetzt die Türen fliegen,
die werden was zu hören kriegen.
Lauthals schimpft er auf dem Gang:
"Denen ziehe ich die Ohren lang!"
Jule lauscht noch ganz gespannt...
"Na siehste, geht doch, Ferdinand!"