Die preisgekrönte Milchkuh Liese,
grast jetzt wieder auf der Wiese.
Der Tag hat aufregend begonnen.
Sie hat den ersten Preis gewonnen.
Die schönste Kuh aus Niedersachsen,
ganz sicher wegen ihrer Haxen.
Die sind so kernig und so sehnig,
- Muskeln hat sie auch nicht wenig.
Der Bauer war unendlich stolz.
Sie sei aus ganz besonderem Holz.
Liese war das schnurzegal,
der Tag war doch die reinste Qual.
Warten, rumstehen, - keine Wiese...
Ne, das ist gar nichts für die Liese.
Sie liebt die schönen grünen Weiden.
Ausstellungen kann sie nicht leiden.
Liese lauscht und spitzt das Ohr,
da kommt jemand durch das Gattertor.
Genervt schließt sie die Augenlider.
„Was will der Bauer nun schon wieder?“
Vermutlich braucht der alte Knilch,
zum Abend noch mal frische Milch.
Das ist doch wirklich nicht zu fassen.
Der soll mich mal in Ruhe lassen.
Fließt keine Milch aus meinem Euter,
höre ich nur Gezeter und Gemeuter.
Hoffentlich hat das bald ein Ende.
Ich hasse seine kalten Hände.“