Er sitzt ihr gegenüber
die Zeitung vorm Gesicht,
sie hat den Frühstückstisch gedeckt,
doch er sieht sie wieder nicht.
Zu allen immer freundlich,
soweit er es vermag.
In den eigenen vier Wänden,
zeigt er sich meist wortkarg.
Die Freunde sind ihm wichtiger,
sie fühlt sich oft allein.
Geht er abends aus dem Haus,
tröstet sie sich mit Wein.
Er lebt seit Jahren rücksichtslos,
kennt keine Kompromisse.
Sie spürt, wie ihre Seele weint,
heiß waren einst seine Küsse.
"Früher war so vieles anders",
denkt sie so manches mal.
Die Einsamkeit drückt aufs Gemüt.
Ist sie ihm wirklich so egal?
Sucht sie einmal das Gespräch,
hört er ihr gar nicht zu.
Wie oft hat sie den Satz gehört:
„Ach, lass mich doch in Ruh!“