Angst herrscht auf der Gänseweide,
das Leben steht auf des Messers Schneide.
„Jetzt hört auf mit dem Geschnatter,
wir müssen raus, aus diesem Gatter!“
Die schlachten uns“, sagt Erpel Hans,
„und verspeisen uns als Weihnachtsgans.
Wir werden zerstückelt und zerhackt,
portioniert und abgepackt.
Danach küchenfertig eingefroren!
Ich hörte es mit eigenen Ohren.
Wir finden unsere letzte Ruhe
in irgendeiner Tiefkühltruhe…
Im Hofladen liegen Prospekte aus.
Weidegänse als Festtagsschmaus.“
Trudi schüttelt ihr Gefieder,
die Nachricht fährt ihr in die Glieder.
„Der Bauer hält uns artgerecht,
unsere Chancen stehen nicht schlecht.
Der Wissensvorsprung macht mir Mut.
Ich hoffe, es geht alles gut.“
„Hans, was hast du dir ausgedacht?“
„Freunde, wir fliehen heute Nacht.
Aus uns wird noch kein Gänsebraten.
Darauf können sie lange warten."