Geisternebel
Dicke Nebelschwaden wabern vom Meer herein,
umhüllen den alten Leuchtturmschein,
Möwen hört man schreiend kreischen,
warnen vor Geistern, rückkehrenden Leichen.
Die der, immer dichtere, Dunst mit sich bringt,
bis das ganze Uferland schemenhaft versinkt,
an Fensterscheiben flimmern rinnende Bluttropfen,
Türen knarzen, wackeln unter tosendem Klopfen.
Dazu erobert uriger Stimmgesang die Nacht:
„Versunkene Seelen haben euch was mitgebracht,
eure werten Vorfahren haben uns verraten,
wir sind in den Tod durch Hinterhalt geraten“.
Grollender Kanonendonner war zu hören,
übertönte Fluch-Gezeter von Piraten-Chören,
Enterhaken durchstießen Häuserwände,
rostig-Muschel-verkrustete Geisterhände.
Die aus gespenstigen Kreaturen drangen,
von faulend-stinkenden Algen behangen,
ihre Augen glichen glühenden Steinen,
auf riesig schwebenden Hummer-Gebeinen.
Alles wälzten sie im Sturmgetöse nieder,
das blutgetränkte Eiland sank mit Totenlieder,
nur der alte Leuchtturm warf noch sein Licht,
in die davonziehende Piraten-Geister-Gischt.