Eduard bleibt an der Ampel stehen,
eigentlich müsste er jetzt gehen.
„Grün!“ Während Brigitte startet,
"merkt sie, dass Eduard noch wartet.
Die Ampel spiegelt das Sonnenlicht.
die Ampel-Männchen sieht er nicht.
Langsam sollte er sich bewegen.
Sie streckt ihm ihre Hand entgegen.
Die Geste erscheint ihm so vertraut,
dass er ihr in die Augen schaut.
Er lächelt und hakt sich bei ihr ein,
- der Tag könnte nicht schöner sein.
"Wir brauchen gar nicht weit zu laufen,
es lohnt sich, hier mal einzukaufen."
"Ein Herrenausstatter?"Das wird teuer.
Solche Läden sind ihm nicht geheuer.
Er spürt Brigittes Euphorie
und bekommt schon weiche Knie.
Brigitte zieht ihn in den Laden,
Beratung kann ihm ja nicht schaden.
Die Verkäuferin, freundlich und nett,
steckt ihn gleich in ein Jacket.
Als Eduard sich vor dem Spiegel dreht,
beeindruckt ihn die Qualität.
Es sitzt perfekt und ist bequem,
überraschend leicht, - wie angenehm.
Aufs Preischild hat er nicht geschaut,
sicher, weil er sich nicht traut.
Wo ist eigentlich Brigitte?
Sie steht am Glastisch, in der Mitte.
Die Auswahl der Hemden ist sehr groß,
mutig, die Saisonhighlights von Boss.
Teure Markenlabel sind ihr nicht fremd,
doch wer hat das perfekte Hemd?
Zwei Hemden, in tailliertem Schnitt,
nimmt sie für Eduard gleich mit.
Brigitte schaut schon ganz entzückt,
nur Eduard wirkt leicht bedrückt.
Er fühlt sich hin- und hergerissen,
und hardet gerad´ mit seinem Gewissen.
Hosen aus leichter Mikrostruktur,
das ist nun wirklich Luxus - pur.
Das Boss-Hemd mit dem Cutaway-Kragen
ist steylisch und lässt sich super tragen.
Brigitte macht ihm noch mal Mut.
"Das Outfit steht dir wirklich gut."
Oh je, jetzt muss er sich entscheiden.
Er ist nicht gerade zu beneiden.
Ach, denkt er, was ist schon Geld,
wenn es Brigitte gut gefällt.
Mit Fleiß und etwas gutem Willen,
lässt sich das Konto wieder füllen.
Glücklich und ganz unbefangen,
küsst er sie auf beide Wangen.
Sie strahlt und nimmt ihn in den Arm,
das Männerherz wird weit und warm.
Teil 10