Nachts heulten die Sirenen,
wir mussten in den Luftschutzkeller.
Mutter kämpfte mit den Tränen,
rief: „Kinder, bitte etwas schneller!“
Die Nacht war feucht und kalt,
wir liefen los, in unserer Not.
Es hat gedröhnt, gekracht, geknallt,
der Nachthimmel war feuerrot.
Ein kleiner Lichtstrahl funkelte,
mir mitten in das Angesicht.
Der Lampenträger munkelte:
„Hier finden sie uns erstmal nicht.“
Ich hörte Menschen weinen,
und kleine Kinder schreien.
War zitterig auf den Beinen,
- doch ich war nicht allein.
Unsere Mutter war sehr weise,
und machte uns immer Mut.
Sie flüsterte ganz leise:
„Irgendwann wird alles gut!“
Die Erde fing an zu beben,
wir haben die Explosion gehört...
Jeder bangte um sein Leben.
Bomben haben unser Haus zerstört….
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Ganz still lag ich neben ihr im Bett
und lauschte ihren Geschichten.
Großmutter war immer lieb und nett,
und hatte so viel zu berichten.
Ihre Erinnerungen sind schaurig,
habe ich als Kind gedacht.
Manchmal war sie auch traurig,
wenn sie mich sah, hat sie gelacht.
Foto: Privat