Vor mir sitzt Herr Heinrich Heine,
blickt über seine Dichterbeine.
Schau ich zu ihm etwas höher,
kommt sein Lächeln sanft mir näher.
Herr Heine sinniert, ziemlich versteckt.
Per Zufall habe ich ihn entdeckt.
Hinter seinem Bronzerücken,
hört die Welt auf, mich zu entzücken.
Passt der Held noch in unsere Welt ?
Warum wurde der Mann hier aufgestellt ?
Berlin ist heute frei von Jubel.I
Auch der Poet kennt keinen Trubel:
*"Die Göttin hat mir Tee gekocht
Und Rum hineingegossen;
Sie selber aber hat den Rum
Ganz ohne Tee genossen."
Ich richte zu ihm meine Grüße.
Er ruht in sich, schaut ohne Süße.
Dem Freigeist gilt mein letzter Blick.
Dann geht es mit dem Bus zurück.
(c) Olaf Lüken (13.01.2023)
* Deutschland ein Wintermärchen (Caput XXV)
Skulptur: Volkspark, Humboldt Universität