In Gedichten darf man lügen,
so – dass sich die Balken biegen,
kein Leser kann beleidigt sein,
es ist ja schließlich nur ein Reim.
Ob nun Lüge oder Wahrheit,
man schreibt sie auf seit langer Zeit,
sie bereichern manch Gedichte,
gehen ein, in die Geschichte.
Gelogen wurde immer schon,
und immer wieder gab es Hohn,
selbst Wahrheit wurde oft belacht,
die Ehrlichkeit mit Spott bedacht.
Kein Dichter weiß, wie´s weitergeht,
weil man sein Wort gern falsch versteht,
und fragt man ihn nach seiner Sicht,
sagt er: „Ich schreib´s dir - als Gedicht.“
© Horst Rehmann