Ich seh´ ein Gesicht,
so traurig und fahl,
im Aug´ fehlt das Licht,
das einst erste Wahl.
Ich seh´ ein Gesicht,
nur mutlos und schräg,
vergrämt ist es nicht,
der Blick aber träg.
Ich seh´ ein Gesicht,
so blass und so karg,
mit Falten sehr dicht,
wie´s keiner gern mag.
Ich seh´ ein Gesicht,
es weint vor sich hin,
ein Bildnis das spricht,
von Leben und Sinn.
Ich seh´ ein Gesicht,
streck tröstend die Hand,
den Trost jäh zerbricht,
der eiskalte Spiegel,
vor mir an der Wand.
© Horst Rehmann