Ich wüsste gern was Morgen ist,
könnte mich drauf vorbereiten,
und hätte außerdem ´ne Frist,
Schlechtes einfach umzuleiten.
Gutes würde ich platzieren,
ganz nah bei mir, stets griffbereit,
und eventuell sortieren,
nach Menge, Ausführort und Zeit.
Gar nichts könnte mir passieren,
wenn ich heut´ von Morgen wüsste,
nirgends würde ich verlieren,
nicht verdursten in der Wüste.
Keiner könnte mir erzählen,
dass ich die falschen Wege geh´,
nicht, dass mir die Sinne fehlen,
und das ich bald im Abseits steh´.
Doch allein schon der Gedanke,
“ich wüsste gern was Morgen ist“,
bleibt wohl ewig eine Ranke,
deren Wachstum man - gern vermisst.
(c) Horst Rehmann