Wer schleicht nachts durch unseren Garten
und erntet meine Fleischtomaten?
Wenn ich diesen Kerl erwische,
den schubs ich in die Brombeerbüsche.
Ach herrje, ich kriege die Motten.
Wo sind die Möhren und Karotten?
Von den Radieschen nur das Kraut.
Die Äpfel hat man auch geklaut.
Die alten Sorten sind ein Traum.
Waren nicht noch welche auf dem Baum?
Der Kopf dröhnt, mir ist gar nicht wohl...
Wuchs hier nicht gestern noch der Kohl?
Dort liegt ein zerbrochener Spaten.
Das ist der falsche Schrebergarten…
Jetzt sehe ich die Meyer winken.
Ich könnte im Erdboden versinken.
Scheinbar will sie mich begrüßen.
„Heut´ muss ich beim Nachbarn gießen.“
Ich sehe wie sie noch immer gafft.
„Wir helfen uns in der Nachbarschaft!“
Sie scheint den Irrtum nicht zu schnallen.
und auf meine Sprüche reinzufallen.
Der Schädel brummt, der Kopf ist hohl,
- nie wieder so viel Alkohol.
Text und Aquarell: Gudrun Nagel-Wiemer