Zur Erinnerung an die große Dichterin Martha Müller Grählert, die das Volkslied - Wo die Ost/Nordseewellen trecken an den Strand - schrieb. Ich habe mir erlaubt, diese Melodie mit einem neuen Text zu versehen.
In dem alten Fachwerkhaus (Melodie: Wo die Ost/ bzw.
Nordseewellen trecken an den Strand…)
In dem alten Fachwerkhaus ganz nah am Deich,
mit dem dicken Reetdach das so fahl und bleich,
dort bin ich geboren, ist schon lange her,
das war mein Zuhause und noch viel, viel mehr.
Auf den grünen Wiesen dort im Marschenland,
wo das Wollgras blüht bis hin zum Meeresrand,
da hat mich schon damals, vieles int´ressiert,
bin von meiner Heimat, heut noch fasziniert.
Pferd und Wagen zogen dort durch Feld und Flur,
und nach jeder Stunde schlug die Kirchturmuhr,
das ist längst veraltet, vieles nicht mehr da,
was mit Herz gestaltet und mir heilig war.
Oft denk ich zurück an diese schöne Zeit,
an das Fachwerkhäuschen der Behaglichkeit,
dort wo ich erfahren, meines Lebens Sinn,
und warum ich nützlich, hier auf Erden bin.
© Horst Rehmann
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Plattdeutsch
In dat ole Holtfackhuus
In dat ole Holtfackhuus daar stuuv an d` Diek
mit dat Reitdack, kolkengröön un riek,
daar bün ik geboren – is d` ok lang al her,
dat weer mien Tohuus – un liekers noch veel mehr.
Up de grönen Wischen, daar in d` Marschenland,
waar dat Wullgras bleut bit an de Waterkant,
daar hett mi al domaals all`ns interesseert,
will vandaag noch weten, wat daar so geböhrt.
Peer un Wagen trucken dör de stuure Grund,
un de Karktoornklock maak de Tied uns rund,
dat is al lang Güstern – een büld ok nich mehr dor,
wat dat Haart mi angung un mi hillig wor.
Faken denk ik trüch an disse moie Tied,
an dat Holtfackhuus in dat de Welt so wiet.
Daar was ik gewahr, wat mien Levens Sinn
un waarüm ik nüttelk hier up Erden bün.
© Horst Rehmann