Macina wurde Lady Black genannt
und, als Prostituierte, sehr geliebt,
sie kam aus einem fernen Land,
wo es noch Hexerei und Voodoo gibt.
Ihre Haut-Schokoladenmokkabraun,
die grünlichen Katzenaugen ein Feuer,
ähnelten Federn-glimmenden Pfauen,
so war diese schöne Exotin,
das verführerischste Abenteuer.
Sie vernaschte immer zwei Männer mehr,
als ihre Kolleginnen, hier im East End,
doch die Zeiten waren schwer,
im Jahre 1888, um ihr Geheimnis
zu hüten, welches keiner kennt.
Schon früh inhalierte sie Voodoo-Dunst,
das schwarze Hexenkraut zur Nacht,
die hexen-gleich-haitianische Ritual-Kunst
hatte aus ihr ein Katzenmensch gemacht.
Das erste Jahr verging schnell in London,
sie brauchte noch keine Verwandlung,
erst wo Macina ihn im Voodoo-Dunst spürte,
diesen Satans-Sohn
und seine mörderisch-blutige Handlung.
Sie ahnte durch den Zauber die Gefahr,
welche, wie aufgeladene Stromschlangen,
bis in ihr pechschwarz-langes Haar,
heiß-kalt-kribbelnd hinein drangen.
Viermal kam die Vorahnung zur Nacht,
in Whitechapel ging das Grauen um,
vier Huren wurden umgebracht
und auch Freundin Annie
traf diese schreckliche Verstümmlung.
In Nebelnächten war er stets gekommen,
seit dem Jack the Ripper genannt,
sogar Organe hatte er Annie entnommen,
sein Messer schnitt mit teuflischer Hand.
Heute gab es wieder so eine Nebelnacht,
dichter Dunst waberte durch Gassen,
doch ihr Voodoo-Zauber,
Macinas Verwandlung schnell vollbracht,
um diesen Mörder endlich zu fassen.
Denn Straßen weiter verjagte Polly Ratten,
vom Freier zum Hinterhof bestellt,
da tauchte aus Nebel blitzender Schatten
und eine Sichelklinge kam hervor-geschnellt.
Blut spritzte aus Pollys linker Brust,
sie schrie wie ein Schwein am Spieß,
hörte nur: “Ich bin der Tod der Lust“,
ehe er sein Messer in ihren Hals stieß.
Er drückte gerade ihre Beine auseinander
leckte ihr Blut genüsslich, gleich Erdbeersaft,
da sprang auf ihn ein schwarzer Panther
und verbiss sich mit voller Kraft.
Jack the Rippers Hals knackte durchbissen,
Macinas Wut hatte ihn niedergestreckt,
ihr Voodoo war nicht verschlissen,
in dem Fall liebte sie das Raubtier,
was durch alte Magie in ihr steckt.
Diese Magie entstand aus Frauenqualen,
bis man den haitianischen Voodoo fand,
verbunden mit hexen-haften Ritualen,
rauchten die Geschändeten das Kraut
und zogen als schwarze Panther
rächend durchs Land.
Doch Macina wollte hier weiterleben,
keiner sollte ihren Zauber entdecken,
es durfte keine Aufklärung geben,
also musste sie schnell,
den toten Jack the Ripper verstecken.
Die Nebelnacht kam Macina entgegen,
als Pantherin zerrte sie ihn zum Verlies,
es war ein tiefes Versteck, weit abgelegen,
welches ein verstorbener Liebhaber,
der Bildschönen Frau hinterließ.
Kaum hatte die Pantherin es vollbracht,
verwandelte sie sich wieder in Lady Black,
überall schienen Bobbys aufgebracht,
denn der Ripper war schon wieder weg.
Die Leiche von Polly gab ihnen Rätsel auf,
man sah wirres Spurendurcheinander,
nur Macina kannte den wahren Ablauf,
sie der geheimnisvolle Katzenmensch,
dieser weiblich-pechschwarzer Panther.
Erst im Jahre 2013 war es geschehen,
als man die Gruft einer Macina Black fand,
solche Knochen wurden noch nie gesehen,
welches aus Raubtier und Mensch bestand.
Doch auch ein Mörder wurde entdeckt
Männerknochen lagen unter ihr,
mit Jack the Rippers-DNA befleckt,
eines damals in Verdacht geratenen,
schizophrenen Barbier.