Da hat einer doch in dunkler Nacht, seinen kleinen Neffen umgebracht. Der Junge war gerad’ mal acht! Und in frühen Morgenstunden, wurd’ die Leiche einer jungen Frau gefunden...! Ihr Körper war brutal zerschunden. Am späten Nachmittag ’ner alten Frau, die Hintergründe weiß man nicht genau, schlug man die Augen grün und blau. Dann war da noch jener Mann, dem das Blut aus Mund und Nase rann, als sterbend er zusammenbrach im Tann! Das war’n die Nachrichten im Blatt des Orts. Die Nachrichten der Welt würdigte man keines Worts. Nur Lokales, und die Ergebnisse des Sports. Ich dacht’ mir so beim Lesen: Ist dies nun alles schon gewesen? Da gibt’s ja nichts zu reden beim Dorfwirt am Tresen! Dann fiel mir die "Tagesschau" vom Vorabend ein: Das waren Nachrichten, die können Gesprächsstoff sein! Da hat man am Stammtisch zu reden, dazu schmeckt Bier und auch Wein. Und was das Schönste ist, da ist man sich eins! Ob man ein Wissen hat, oder auch keins, man hat eine Meinung, und ist’s nur die Folge des Bier’s und des Wein’s. Und man tut diese Meinung auch vollmundig kund! Denn ein Jeder in dieser rechtschaff’nen Rund, fühlt sich im Wesen, im Herzen und vor allem im Kopf gesund! (Johannes Glatz) 12092015