Tief hinter eines Baumes Rinde,
wohnt nicht, die Made, mit dem Kinde,
nein, dort wohnt ein kleines Käferlein,
schwarz von Kopf bis Fuß und ganz allein,
dem diente stets, auf seiner Reise,
der rote Holzbock als Leibspeise.
Eines Morgens spricht das Käferlein,
zu sich, länger will ich hier nicht sein,
gleich dort drüben, auf dem frischen Kohl,
fühle ich mich sicher auch ganz wohl,
grüne Läuse sind gewiss ein Schmaus,
und ich komm hier, endlich einmal raus.
Doch am Baume pocht es fürchterlich,
der schwarze Käfer hört´s, versteckt sich,
zieht die Fühler ein, dann wird ihm schlecht,
an des Baumes Rinde sitzt ein Specht,
schlägt ein Loch ins Holz, ohne Gnade,
und verschlingt das Käferlein. Schade.
Tief hinter eines Baumes Rinde,
wohnt nicht, die Made, mit dem Kinde,
nein, dort wohnte einst ein Käferlein Â…
(c) Horst Rehmann