Da mein Mann Geburtstag hatte,
äußerte mein lieber Gatte:
"Ich glaube, es ist wohl das Beste
du machst Sauerfleisch für unsere Gäste."
Ich versprach, "das geht schon klar,
das ist ja nur einmal im Jahr,
muss dafür noch einiges besorgen,
alles andere mache ich Morgen."
Um das Stück Nacken abzukochen,
befreite ich das Fleisch vom Knochen,
auch das abgeschnittene Fett,
lag schon auf dem Küchenbrett.
Den nächsten Arbeitsschritt im Sinn,
köchelte das Fleisch nun vor sich hin.
Die Dämpfe zogen durch die Küche,
ich kämpfte gegen die Gerüche.
Obwohl der Nachmittag zu schade,
rührte ich schon die Remoulade.
Am nächsten Tag, um 9 Uhr früh,
kochte ich bereits das Jues.
Mein Rücken hat schon arg gelitten,
hab´ das Fleisch dann aufgeschnitten,
jede Minute vom Tag genutzt,
Kartoffeln gekocht, gepellt, geputzt.
Am dritten Tag, fragte mich mein Mann,
ob er mir vielleicht helfen kann.
Jetzt musste ich doch herzhaft lachen.
„Was willst du in der Küche machen?“
Er drehte sich um und hat gefragt:
"Hast du auch Nachspeise gemacht?“
Diese Frage fand ich wirklich stark,
der Rührstab steckte längst im Quark.
Nicht nur das Fleisch, auch ich war sauer.
Das nächste Mal, bin ich viel schlauer.
Ich streckte meine müden Glieder,
"Das mache ich gewiss nie wieder!"