Sonstige Gedichte



Rückblick in die 60er Jahre



In meiner Kindheit, vor vielen Jahren,
sind wir ohne Helm Fahrrad gefahren.
Kein Mensch dachte damals an Sicherheit.
Es war eine gemütliche, ruhige Zeit.

Von Diebstählen habe ich selten gehört.
Niemand fühlte sich durch Kinder gestört.
Keiner wurde gemoppt, höchstens geneckt.
Vor den Lehrern hatten wir mächtig Respekt.

Ich liebte mein kleines Transistor-Radio.
Über den ersten Fernseher waren wir froh.
Wir haben von Frankenfeld und Toriani geschwärmt,
Elvis Presley hat unsere Herzen erwärmt.

Wir haben musiziert, gelesen, gespielt,
uns immer beschützt und geborgen gefühlt.
Unsere Eltern schenkten uns all ihre Liebe,
wer aufmüpfig war, bekam schon mal Hiebe.

Sonntags radelten wir durch Wald und Flur,
wir kannten die Tiere und Pflanzen in der Natur.
Führte der Weg durch den Wald in den Zoo,
waren wir Kinder immer glücklich und froh.

Im Sommer radelten wir zum nahen See.
Im Winter schaufelten wir Berge von Schnee.
Wir fuhren Schlittschuh, später auch Ski.
In anderen Ländern waren wir nie.

In unserem kleinen gepflegten VW,
fuhren wir gern an die windige See.
Die Urlaube verbrachten wir oft im Zelt.
Es war eine sorglose, sichere Welt.

Um uns herum gabs viele glückliche Leute.
Keine Demos und Aufstände, so wie heute…
In die Zukunft schaue ich mit ängstlichem Blick.
Oft wünsche ich mir die 60er Jahre zurück.

 

Gelesen: 384   
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AUTOR:

Liebe Freunde der Poesie,
Schreiben, Malen und Fotografieren sind drei meiner vielen Hobbys. In diesem Forum könnt ihr 1000 Gedichte von mir lesen. Ich schreibe über Geschehnisse im Alltag, über Urlaubserinnerungen und hoffe mit Denkanstößen aufrütteln zu können. Wer die Geschichte von Eduard verfolgen möchte, ist hier genau richtig. Inzwischen umfasst die Geschichte 50 Teile. Ein lustiger Roman in Gedichtform.
Wenn ihr etwas tiefer in meine Welt eintauchen möchtet, besucht mich auf meiner Homepage.

Mit lieben Grüßen, Gudrun Nagel-Wiemer


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5 KOMMENTARE



21. März 2023 @ 20:04

Liebe Gudrun, ob nun früher alles besser war, ist immer relativ zu sehen; auf jeden Fall war vieles anders. Außerdem hatte man als KInd eine ganz andere Sichtweise auf die Erwachsenenwelt. Probleme, mit denen man heute, als nicht mehr ganz junger Mensch, konfrontiert wird, gab es sicherlich in dem Maße noch nicht. Aber auch unsere Eltern haben schon über dies und jenes Dilemma diskutiert, nur als Kind interessiert einen der Sandkasten oder die Schaukel mehr, als Politik, Umwelt u.dgl. . Kinder leben in ihrer eigenen Welt, die meistens konfliktlos und rosarot ist. Ich gebe zu, in den 60ziger ging vieles gemütlicher zu. Der Fortschritt der Digitalisierung war noch in weiter Ferne. Handys Fantasie, selbst der Fernsehapparat war vielfach noch Luxus. Dafür spielte man Gesellschaftsspiele, unterhielt sich miteinander und nicht mit einer Maschine, las ein Buch ( aus Papier!) oder hörte Musik aus dem Transistorradio. Nichts gegen den Fortschritt, Stillstand ist nie empfehlenswert, aber ein bisschen " alte Welt" könnte auch heutzutage nicht schaden. LG in Deinen Abend, Helga


20. März 2023 @ 09:23

Grundsätzlich stimme ich dir zu, Gudrun. Trotzdem war nicht alles heile Welt. Jede Zeit lebt auch mit Veränderungen. Wir kuscheln uns manchmal gern in die Vergangenheit, weil wir unsere Kindheit sorglos .unter der Obhut der Erwachsenen verbracht haben; manchmal auch zu sehr zur Anpassung erzogen wurden.
Leider sind durch die Zeiten der antiautoritären Erziehung auch viele unerwünschte Aggressionen entstanden. Heute haben die Lehrer vor den Schülern Respekt....
Jedenfalls gebe ich dir Recht, dass damals alles ruhiger und sorgloser war.

Ein schönes Gedicht.
LG Ingrid


20. März 2023 @ 13:21

Ingrid, es hat uns früher an nichts gefehlt, wir sind behütet aufgewachsen und natürlich wurden die weniger schönen Dinge von uns Kindern fern gehalten. Die Familie war ein sicherer Hafen. Heute fühle ich mich nirgends mehr sicher. Selbst bei uns am See treffen sich abends die Dealer, es werden ahnungslose Menschen auf der Straße erschossen oder eine Schülerin von Kindern umgebracht. Alles vor der Haustür….In was für Zeiten leben wir? Da macht man sich schon Gedanken. Danke für deine Zeilen und das Herzchen. Gruß Gudrun


20. März 2023 @ 09:12

Moin Gudrun,
So war es. Schade , heute ist alles anders.
Ich glaube die heutigen Zustände sind auch Ergebnis der antiautoritären Erziehung.
Früher war das noch der Herr Lehrer, heute ist jeder Respekt verloren gegangen.
LG
Ewald




20. März 2023 @ 13:25

Ewald, ich möchte gar nicht an die Zukunft denken. Machen wir das Beste aus der Gegenwart und genießen die Zeit, die uns noch bleibt. Danke fürs Lesen, Gudrun



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