Besuch hat sich heute angesagt. „Seid ihr denn da?“, wurde ich gefragt. „Am liebsten wäre es uns um Drei, dann schauen wir mal kurz vorbei.“ So kurzfristig, wie soll ich das denn packen? Ich kann nicht mal mehr Kuchen backen. Nicht einen Keks hab ich im Haus, vielleicht hilft mir Frau Müller aus. Ich klingele bei der Nachbarin, sie hält mir Leibnitz-Kekse hin. Ah, da kommt ja auch Christiane, sie hat für mich 2 Becher Sahne. Jetzt frische Erdbeeren, das wäre schön. Ich werde erst mal nach Hause gehen. Ich greife mir schnell etwas Geld und radele zum Erdbeer-Feld. „2 Körbchen bitte, aber die Kleinen.“ „Sorte Schindler? Wie sie meinen.“ Ich atme tief, - was für ein Duft, und radle heim, - die Arbeit ruft. Ich erinnere mich noch, meine Mutter, mischte Butterkekse mit warmer Butter. Die Mischung ist mir gut geglückt und wird gleich in die Form gedrückt. Ab in den Kühlschrank, dort wird sie fest, derweil mach´ ich schon mal den Rest. Vanille-Pudding kochen, Erdbeeren putzen, und die kleinen Pausen nutzen um mich selber hübsch zu machen. Raus, als diesen alten Sachen. Die Zeit verrinnt, ich schaue zur Uhr, sie kommen gleich, was mach´ ich nur. Ich spüre den Stress jetzt schon im Magen und muss auch noch die Sahne schlagen. Plötzlich klingelt es, was für ein Schreck, schnell die alte Schürze weg. Der Blick in den Spiegel macht mich nicht froh, ich habe zwar Besuch, doch bin völlig KO. Als wir den Kuchen essen, höre ich ein Raunen. Er scheint allen zu schmecken, stell´ ich fest mit Erstaunen. Mein Gegenüber sprudelt förmlich über und lacht: „Du bist ein Künstler, wie hast du das nur gemacht?“