Weg eines Flüchtlings
*1*
Aus weiter Ferne kam er her,
verließ die Heimat, das war schwer.
Das Herz sagte *bleib,
der Kopf sagte *Geh*
die Seele in Aufruhr, es tat so weh.
Doch hat er entschieden und ging fort,
ein Loch im Herzen
hat sich langsam gebohrt.
*
Familie verlassen,wohin soll er gehn ?
der Zukunft entgegen, noch ist nichts zu sehn.
Verworrene Wege, er irrte herum,
doch wie wir heut wissen,
der Mann er war nicht dumm.
*
Er kämpfte sich durch, gab keinem die Schuld
und übte sich lange, und viel in Geduld.
*
Dann eines Tages kam er an,
und tat nun alles, was er kann .
Er wollte endlich glücklich leben,
er würde dafür alles geben
*
Dem Adler gleich, sich hoch erheben.
das was er suchte, zu erleben.
Sein Flug war herrlich, und so rein.
ach wär er nur nicht so allein.
*
Die alte Dame die ihn sah,
war hingerissen ganz und gar.
Sie war schon alt, doch furchtbar nett,
sie nahm ihn auf, gab ihm ein Bett.
Bei ihr zu sein, ein großes Glück,
ein Stückchen Heimat kehrt zurück.
*2*
Von diesem glücklichen Erleben,
will er ein Stück, zu andern geben.
Er lernt die Sprache, kann verstehn,
er wird in ein Asylheim gehn.
*
Die Männer da ,sind sehr speziell,
und Schlägereien, entstehen schnell.
Doch kommt er an, wird schnell es still,
weil jeder mit Ihm reden will.
Ruhig ist er und freundlich,
er kümmert sich.
fast wie ein Vater, zeigt er sich.
*
Sein Name ist Tasim, der singende Mann ,
Sein Singen ist Sehnsucht, man hören kann.
*3*
Privat ist er glücklich, ein Engel kam an,
und sagte leise* komm sei mein Mann*
Bei diesem Worten er kam zur Ruh,
das Loch im Herzen
schließt langsam sich zu .
Es fing sein Leben jetzt richtig an,
er wurde, für diese Frau der Mann.
Ein Regenbogen
über all seinem Glück,
die alte Dame war entzückt.
*4*
Das Telefon klingelt so manchen Tag
die alte Dame dann, immer was hat.
Er will sie behüten, so lange er kann,
und manchmal, deswegen
gabs Stress mit Madam.
Madam, das ist Else, seine Frau,
sie kann ihn verstehen, sie kennt ihn genau.
*5*
Die alte Dame im Altenheim
die Pflege ist schrecklich, dort will sie nicht sein
Er sucht ihr was neues, da geht es ihr gut
doch über ihr Wesen,
legt sich langsamen
ein Tuch
*
Ein Tuch aus Nebel, umhüllt ihren Geist,
der jeden Tag mehr, in´s Vergessen schweift.
Da sitzt sie und schwindet,
er hält ihre Hand
Die Hand, die sie reichte,
als alles begann.
*6*
Die Jahre vergehen,so schnell wie der Wind
es kommt der Tag wo der Abschied beginnt
*
Jetzt ruft die Rente, der Ruhestand,
die alte Dame und seine Madam
*7*
Schlägt zu das Buch,das Arbeit heißt,
fühlt sich so glücklich, froh und frei,
Dem Adler gleich, erhebt er sich
das Herz ist leicht, hat kein Gewicht.
Den langen Weg er nicht vergisst,
jetzt Deutschland sein zu Heimat ist .
tocoho
Berlin 2019