Bescheiden waren wir, doch zufrieden,
haben meistens am Minimum gelebt,
wir dankten für das was uns beschieden,
und haben oftmals vor Hunger gebebt.
Aufmüpfig zu sein, hat keiner gewagt,
wir wussten doch, dass niemand was hatte,
ganz still im Kämmerlein wurde geklagt,
öffentlich gab es keine Debatte.
Diskussion über Armut war tabu,
es war klar, sie würde gar nichts bringen,
Mutter und Vater verlangten nach Ruh,
waren beschäftigt mit andren Dingen.
Wir lebten noch lange Zeit bescheiden,
doch Monat für Monat ging es bergauf,
vorbei war der Krieg, vorbei das Leiden,
das normale Leben nahm seinen Lauf.
Ungern denk ich zurück an die Jahre,
doch manchmal hab ich sie wieder im Sinn,
dann raufe ich mir kräftig die Haare,
denk, Gott sei Dank - die Zeit ist längst dahin.
© Horst Rehmann